U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-3, Trial Transkript, S. 5674-5717
TitleU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-3, Trial Transkript, S. 5674-5717
ReferenceDMP.000-50-5-3.5674
Content descriptionSeite: 5674-5717, Tandler war ebenfalls aus Oranienburg gekommen, wohin er wegen seiner Sprachkenntnisse in polnisch und russisch eingezogen wurde. In Oranienburg blieb er nur einen Tag, dann kam er nach Mauthausen, dort wurde er acht Tage ausgebildet und kam dann nach Gusen I. Er wurde als Wache in der 1. Wachkompanie eingesetzt - meist als Bote, wegen seines Alters. Mitte Juni 1941 wurde er zur Kommandantur versetzt, wo er Lagerführer Chmielewski unterstand und auch dessen "Clique" kennenlernte. Dieser gehörten Oberscharführer Gross sowie Kluge, Fassler, Damaschke und Jentzsch an, Brust kennt er nicht. Jentzsch war die rechte Hand von Chmielewski, Gross und Kluge waren Arbeitseinsatzführer, Brust und Damaschke waren Rapportführer. Auch Tandler berichtet von Trunkenheit unter diesen Männern und Randale. Grill sah er selten im Lager, sagt Tandler. Er wurde häufig als Dolmetscher eingesetzt. Er war bei mehreren Arbeitskommandos eingesetzt, etwa auch bei der Züchtung von Angorakaninchen, in der Zimmerei. 1942 kamen rund 300 junge Russen, für die zunächst Kluge zuständig war, Tandler fungierte als Dolmetscher, nach einigen Wochen wurde Tandler bei den jungen Russen Blockführer. Die jungen Russen wurden in belgische Uniformen gesteckt und waren in Block 24 untergebracht, also separat von den russ. Kriegsgefangenen. Für die POWs war Oberscharführer Knockl zuständig, Block und Komanndoführer im Steinbruch waren Scharführer Becker und Kühtreiber, später kam mit Smernov ein russischer Blockführer dazu. Tandler weiß nichts von der Vergasung in Block 16, nur von einer Entlausung, dass dabei Menschen in der Baracke waren, wusste er nicht. Die russischen POWS waren unterernährt, als sie ankamen. Er weiß auch nichts davon, gemeinsam mit Ziereis und Seidler einen jungen Russen geschlagen zu haben. Im Sommer 1944, als das passiert sein soll, war Tandler in Lungitz bei der Flugzeugproduktion als Kommandoführer. Tandler war einmal bei einer Exekution als Zuseher dabei, dabei wurde ein Russe, der aus Mauthausen gekommen war, exekutiert. Dass, wie Gomez sagte, aus menschlichem Material Seife gemacht wurde, ist laut Tandler ein Märchen. Von den Badeaktionen hat Tandler aber gehört, diese betrafen invalide Häftlinge.
Persons keyword Oskar Tandler, Carl Walter Chmielewski, Gross, Kluge, Fassler, Jentzsch, Brust, Damaschke, Wilhelm Karl (Willi) Grill, Johann (Hans) Knockl, Becker, Kühtreiber, Sermnov, Franz Xaver Ziereis, Seidler, Erich Schüttauf, Kowalski, Szulc, Krause, Lutterbach, Pedro Gomez, Kamienski, Slupetzki
SubjectDolmetscher, Versetzung, Kriegsgefangene, Russenlager, Vergasung
LevelItem