U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-9, Trial Transkript, S. 7251-7285
TitleU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-9, Trial Transkript, S. 7251-7285
ReferenceDMP.000-50-5-9.7251
Content descriptionSeite: 7251-7285, Karl Heile war von Mitte Juli 1944 bis zur Befreiung in Ebensee. Er kennt den Kommandoführer Lukan aus dem großen Steinbruch und auch Blockführer Frindt. Heile war für einige Woche Blockältester und hatte dabei mit Frindt zu tun, von dem er Befehle erhielt. Er war auch drei Wochen im Arbeiskommando von Lukan im Steinbruch und am 26. August 1944, dort beobachtete er wie ein Russe von Lukan mit einem Ochsenziemer verprügelt wurde. Dabei ging es um Brot. Und als Heile dem Russen helfen wollte, der schwer verwundet war, schlug ihn Lukan auch. Ein zweiter Russe wurde von Lukan so schlimm verprügelt, dass er wenig später starb. Weiters sah Heile während des Arbeitseinsatzes in Tunnel 7 wie ein Pole unter einen Bergbauwaggon geriet und einen offenen Bruch erlitt. Er wollte ihm helfen, doch der Kapo Schindler verbot es ihm und holte Lukan, der Heile schlug und ihn verscheuchte. Später hörte Heile von einem französischen Sanitäter namens Dr. Wetterwald und zeigte ihm die Leiche des Polen. Was Frindt betrifft, so sei dessen ganzes Leben im Lager Mißhandlung gewesen, er habe ihn selten gesehen, wenn er niemanden mißhandelte. Einige Kinder vom Kartoffelkommando brachten im November 1944 Kartoffeln ins Lager und wurden erwischt. Sie wurde über den Sessel "gespannt" und bekamen 25 Schläge von den Blockführern, darunter Frindt. Diese Kinder waren zwischen 12 und 15 Jahren. Frindt schlug auch einen schwer kranken Franzosen, der nicht zum Zählappell gehen konnte. Da waren auch die Blockführer Gogel und Biener dabei. Nächsten Morgen brachte Heile den Franzosen ins Häftlingsrevier zu Dr. Debrise, wenig später starb er. Ende Februar oder Anfang März 1945 kam ein Transport mit jüdischen Häftlingen aus Auschwitz bzw. Wolfberg, darunter waren zwei Jüdinnen, Maria eine Tschechin und Ruth, eine Ungarin. Sie hatten sich als Männer verkleidet. Sie wurden ebenfalls von Frindt geschlagen. In Block 26 wurden jene Häftlinge untergebracht, die bereits schwer krank waren und bald sterben würden, Gans war es, der sie dort hin einwies. Rund 1.300 Häftlinge waren in diesem Block und lagen überall herum. Heile konnte Frindt mehrfach dabei beobachten, wie er diese Häftlinge mit Füßen trat. Heile wurde vom Lagerältesten Magnus Keller als Blockältester abgesetzt, weil er ihn für einen Schwächling hielt. Heile arbeitete auch in der Fabrik von Hoffmann Makulan, wo Zementteile produziert wurden und später im Steinbruch Fingerleiten. Dann wurde er nach Weltz in Oberösterreich zu einem anderen Bunkerkommando gebracht. Es gab zwei Wachhunde in Ebensee, einer davon war Bachmayers "Lord".
NotesSchindler und Keller waren Funktionshäftlinge
Persons keywordMathias Frindt, Josef Lukan, Gogel, Biener, Gans, Bachmayer, Karl Heile, Dr. Francois Wetterwald, Gilbert Debrise, Schindler, Magnus Keller
SubjectArbeitseinsatz, Mord, Misshandlung, Häftlingsrevier, Appellplatz
LevelItem