U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-9, Trial Transkript, S. 7334-7351
TitleU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-9, Trial Transkript, S. 7334-7351
ReferenceDMP.000-50-5-9.7334
Content descriptionSeite: 7334-7351, Mathias Frindt stammt aus der Slowakei ist aber Deutscher, er ist 23 Jahre alt und Student. Er war Sturmmann und sagt, dass er nie einen Häftling geschlagen hat, die Aussagen gegen ihn seien falsch. Frindt schildert den genauen Ablauf im Falle eines Fluchtversuches. Zunächst wird der Lagerführer verständigt, ist der nicht greifbar, dann der Rapportführer. Beim Zählappell musste der Kapo bzw. der Kommandoführer Meldung machen und wenn der Entflohene noch nicht wieder gefasst war, wurde Mauthausen verständigt, vom Jourhaus aus und auch die Polizei in Ebensee. Währenddessen wurden Wachen und Mithäftlinge von der GESTAPO befragt. Wurde ein Geflohener aufgegriffen kam er ins Lager zurück, wurde aber nur leicht geschlagen, denn er musste ja von der GESTAPO befragt werden. Er kam in Block 1 und wurde mit 25 Schlägen bestraft. Falls er etwas zerstört oder gestohlen haben sollte, wurde er gehängt, doch das sei in Ebensee nie vorgekommen, sagt Frindt. Wenn es zu Exekutionen kam, dann wurden die meist von Gogel oder Biehner ausgeführt. Die Aussage von Zeuge Becker sei falsch, sagt Frindt und erklärt im Detail den Vorgang des abendlichen Zählappells. Erhängungen wurden von Obersturmführer Lindner angeordnet, durchgeführt wurden sie von 2. Lagerältesten Lorenz, der später totgeprügelt wurde. An der Tür zum Krematorium in Ebensee hing ein Plakat von Ziereis, das besagte, für SS-Mitglieder ist der Eintritt streng verboten. Im Krematorium war nur der Unterscharführer Jaudes, auch Rottenführer Probst blieb den ganzen Tag im Lager oder an seiner Stelle Unterscharführer Krinkel. Frindt kam am 20. Februar 1943 zur SS, sein höchster Rang war Sturmmann, er war bei der 30. Totenkopf-Kompaniem doch als Blockführer gehörte er zum Kommandanturpersonal von Mauthausen. Frindt hatte zuerst eine Trainingsphase in Mauthausen, die bis 19. November 1943 dauerte. Frindt stand auch im Wiener Graben auf dem Wachturm. Dass der Zeuge Ludwig Bechter Frindt als "Schläger" bezeichnet hat, kann er nicht verstehen.
NotesLorenz war ein Funktionshäftling
Persons keywordMathias Frindt, Gogel, Biehner, Lindner, Franz Xaver Ziereis, Jaudes, Probst, Krinkel, Becker, Lorenz
SubjectFlucht, Appellplatz, Exekution, Ausbildung, Volksdeutsche
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