U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-20, Trial Transkript, S. 8443-8450
TitleU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-20, Trial Transkript, S. 8443-8450
ReferenceDMP.4858
Content descriptionSeite: 8443-8450, Die Verteidigung befragt den ehemaligen Häftling Josef Hildner, der zwischen September 1939 bis zum 5. Mai 1945 im KZ Mauthausen inhaftiert war, zu Heinrich Fulsche. Hildner gibt an, Fulsche zwischen 1939 und 1942 gekannt zu haben, bevor dieser - im Spätsommer oder Herbst - aufgrund einer Lungenerkrankung in ein Spital geschickt wurde. Hildner meint, er erinnere sich deswegen an das Jahr, weil er zu diesem Zeitpunkt (und bis 1943) Kapo im Offiziersclub ("officers' club") gewesen sei und Fulsche damals von der Liste strich. Hildner gibt an, Fulsche habe in der Zeit zwischen 1939 und 1941 jeden Tag im Offiziersclub ("the non-commissioned officers' club") gegessen - er - Hildner - habe dort als Kapo gearbeitet. Seine Aufgabe sei es gewesen, auf die SS-Angehörigen, die dort Frühstück, Mittagessen und Abendessen zu sich nahmen, zu warten und eventuell zu vermerken, wenn jemand nicht erschien um stattessen mit der Familie zu essen. Zu Buerger befragt gibt Hildner an, er denke, ihn zu kennen - sei aber sicher, dass er es gewusst hätte, wenn Häftlinge infolge seiner Misshandlungen gestorben wären. Die Verteidigung befragt Hildner zur Art seines Kontaktes mit Fulsche - Hildner meint, er habe ihne sehr gut gekannt, da alle SS-Männer, die zum Essen in den Offiziersclub kamen , die Häftlinge dort sehr gut behandelten. Die Anzahl an SS-Männer variierte zwischen 80 und 120 Personen und hing, so Hilgner, von dem Ausmaß ab, in welchem die SS-Männer von den Lagern überstellt wurden. Fulsche habe er deswegen besser gekannt, weil er Angehöriger der alten SS war und bereits während der ersten Jahre hier gewesen sei. Er erinnere sich auch deswegen an Fulsche, so Hildner, weil es sehr unüblich war, dass ein SS-Mann wegen einer Lungenerkrankung die Arbeit beendete. Im Club sei es den Rängen des Sturmscharführers bis zum Unterscharführer erlaubt gewesen, zu essen - so Hildner. Einige habe er besser gekannt und wenn jemand krank gewesen sei oder wenn sie überstellt wurden, habe er sie von der Liste gestrichen, auch habe es Streichungen wegen privaten Gründen gegeben ("some were privately crossed off"). Die Frage, ob es unter den SS-Männern im Rahmen des Clubs zu Gesprächen über Misshandlungen wäre habe, verneint Hildner.
NotesJosef Hildner offenbar Kapo!
Persons keywordHeinrich Fulsche, Josef Hildner
SubjectDienstalltag, Verpflegung SS, Offizierskasino, Privatleben
LevelItem