La carrière de Mauthausen : accomoder le vide
-
Dieses Buch befasst sich mit einem sehr begrenzten Ort: dem Granitsteinbruch neben dem Nazi-Konzentrationslager Mauthausen in Österreich. Der Industriestandort bestimmte die Lage des Lagers und war einer der tragischsten Orte des Lagers. Das Durchstreifen eines seit 65 Jahren stillgelegten Geländes dient nicht der historischen Aufklärung. Die Erinnerungshaltungen verdienen eine Analyse: Der Ort gilt als einer der aussagekräftigsten der Nazi-Konzentrationslagerwelt – symbolisiert durch die unheimliche „Treppe des Todes”. Das Zusammensetzen von Fragmenten aus Berichten von Überlebenden, die Untersuchung von SS-Fotos, der historische Diskurs, die Nachwirkungen des Steinbruchbetriebs auf die lokale Struktur, die Symbolik des Granits: All dies sind Anhaltspunkte dafür, dass der Ort Teil unserer Kultur geworden ist, einschließlich seiner Zweideutigkeiten und Widersprüche – wie beispielsweise das extravagante Konzert, das die österreichischen Behörden im Jahr 2000 an diesem Ort veranstalten wollten. Die Anforderungen und Produkte der Erinnerung sind subjektiv und zufällig. Dennoch sind die Darstellungen, die sie projizieren, Teil der Bedeutung und sprechen als solche die Sozialwissenschaften an – über die Geschichte im engeren Sinne hinaus. Diese Überzeugung, die nicht allgemein anerkannt ist, lässt dieses Buch, wenn nötig, bis hin zur Streitschrift werden.
Accession numberI.F.1130.fran
TitleLa carrière de Mauthausen : accomoder le vide
Author
Place of publicationParis
PublisherEd. Tirésias
Year of publication2010
Pagination88 S.
ISBN978-2-915293-60-9
External document
SubjectKonzentrationslager Mauthausen, Granitsteinbruch, Industriestandort, Todesstiege, Symbolik, Erinnerung