U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-Mauthausen-9, Trial Transkript, S. 19716-19749
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-Mauthausen-9, Trial Transkript, S. 19716-19749
SignaturDMP.00019
InhaltsbeschreibungSeite: 19716-19749, Der Angeklagte Eduard Erb wird durch die Verteidigung befragt und gibt u.a. an: Personendaten, Zeitpunkt der Verhaftung (offenbar habe er sich selbst gestellt); er sei zunächst in KLM stationiert gewesen, dann nach Schwechat gekommen und schließlich nach St. Valentin. Zu den drei entflohenen russischen Häftlingen in Schwechat meint Erb: Diese seien von Wachen eingefangen und von Appellführer Schiller ins Lager zurückgebracht worden - einer tot, einer verwundet und einer unverwundet. Der Tote und der Verwundete, so Erb, seien ins Revier gebracht worden, den Unverwundeten habe Schiller zur Schreibstube gebracht. Was dann passiert sei, wisse er nicht mehr, da er dienstfrei gehabt und nach Wien gefahren sei, erklärt Erb. Einen der drei Häftlinge - den unverwundeten - habe er in den Folgetagen auch immer wieder beim Appellplatz gesehen; warum er ihn später nicht mehr gesehen habe erklärt Erb damit, dass geflohene Häftlinge strafweise ins KLM überstellt und dort einer Strafkompanie zugeteilt wurden. Von Erhängungen habe er nichts gehört, geschweigedenn eine selbst durchgeführt; sämtliche belastenden Zeugenaussagen werden von Erb negiert. Der Lagerkommandant, so Erb, sei zum Zeitpunkt des Vorfalls mit den Fluchtversuchen Obersturmführer Engelhardt gewesen, unter ihm sei Schiller gestanden und dann die Blockführer (insgesamt vier; neben ihm noch: Nagel, Konrad, Stiegler/Ziegler?). Erb wird zu seiner Tätigkeit als Blockführer befragt; er gibt auch an, dass er am 26. Juli 1944 infolge eines Luftangriffes verwundet wurde; bis Mitte September im Spital gewesen und dann nach St. Valentin versetzt wurde. Im KLM sei er gewesen, weil er seine Zähne richten ließ und Pakete für die Häftlinge abholte. Erb erklärt auch sehr umfangreich, wie ihm von Posern im Rahmen seiner Beförderung auf die Idee brachte, einen Mantel in der Schneiderei im KLM durch Barcinski anfertigen zu lassen. Als Gegenleistung, so Erb, habe er dem Schneider dafür einen Hasen von Unterscharführer Sirck organisiert. Nie habe er, so Erb, Häftlinge geschlagen oder getreten. In St. Valentin sei zunächst Langer, dann Heidingsfelder Kommandant gewesen sei; darunter sei Schiller gestanden, und darunter wiederum die Blockführer, zu denen er gehörte, erklärt Erb. Er erklärt, dass in der Beginnphase in Schwechat noch keine Küche vorhanden gewesen sei und die Häftlinge dasselbe Essen von der Küche der Heinkel-Werke bekommen hätten, wie auch die Zivilarbeiter. In St. Valentin hätten sie auch zunächst selbst kochen müssen; die Werke hätten sie nur mit den Grundrationen versorgt, erklärt Erb. Schließlich gibt er an, zwischen 1940 und 1941 in Neuengamme gewesen zu sein und in Gusen als Wache. In Schechat sei er Blockführer in Block 1 gewesen, in St. Valentin bei Block 2.
Personenschlagwort Eduard Erb, Engelhardt, Schiller, Nagel, Konrad, Stiegler/Ziegler, Barcynski, Hans von Posern
SchlagwortPersonendaten, Dienstorte, Schneiderei, Infrastruktur, Häftlingsverpflegung
LevelEinzelstück