U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-2, Trial Transkript, S. 49492-49560
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-2, Trial Transkript, S. 49492-49560
SignaturDMP.677
InhaltsbeschreibungSeite: 49492-49560, Der Angeklagte Kurt Schmutzler tritt in den Zeugenstand, er ist 51 Jahre alt, Zivilberuf Maler mit eigenem Betrieb, er kommt aus Gera in Thüringen. Er erklärt kurz den Verlauf seiner Karriere seit 1933. 1933 war er Malermeister in seiner Heimatstadt, 1934 ging er zur SS, 1937 wurde er in die Partei aufgenommen und 1938 wurde er Führer einer Einheit als Untersturmführer. Er wurde Untersturmführer ehrenhalber, bekam dafür aber nichts bezahlt. 1939 wurde er nach Kriegsbeginn zur Wehrmacht eingezogen, nach zwei Wochen wieder entlassen und arbeitete wieder als Maler - bis 17.7.1940. Dann wurde er zur SS nach Oranienburg eingezogen. Am 20.7.1940 sprach er in Mauthausen bei Kommandanten vor und wurde nach Gusen geschickt. Dort versah er Dienst im 2. Wachbatallion als erster Batallionsführer. Er bildete die Männer für das Feld aus, sagt er. Am 9.11.1940 wurde er Untersturmführer und bleib bis 9.11.1941 in Gusen. Dann wurde er zum Obersturmführer befördert und nach Vöcklabruck versetzt. Dort waren rund 460 Rotspanier und 40 SS-Männer und er ersetzte dort Untersturmführer Schoepperle. Außer dem Koch waren dort keine anderen Nationalitäten vertreten. Dort blieb er bis 15.5.1942 als das gesamte Lager mit dem Zug nach Ternberg verlegt wurde. In Ternberg errichtete er ein neues Lager und blieb bis Juni 1942. Dann wurde er nach Berlin geschickt und absolvierte einen Kurs für Führer - vier Wochen lang und kam dann zurück nach Ternberg. Doch am selben Tag seiner Rückkehr wurde er von Ziereis nach Gusen zurückversetzt, wo er bis 26.7.1943 bleib. Er fungierte dort auch als Führer der Wachkompanie. Weil er mit seinen ständigen Versetzungen unzufrieden war, traf er am 26.7.1943 auf den IKL Glücks. Dieser versetzte ihn nach Wr. Neudorf zum Flugzeugwerk. Dort kamen auch bald 200 Häftlinge aus Mauthausen für den Lageraufbau an. Die Pläne für den Lagerbau kamen aus Mauthausen. Er beschreibt genau, wie das Lager aufgebaut war - Zaun, Beleuchtung, etc. Es gab eine Wachkompanie, die von Untersturmführer Euler geführt wurde. Es gab zu Beginn 18 bis 22 Arbeitskommandos, ein Bunker wurde gebaut. Häftlinge mit Tuberkulose wurden nach KLM zurückgeschickt und dafür kamen neue nach. Schmutzler nennt Witter als seinen Wirtschaftsführer, seinen Verwaltungsführer nennt er Bromby.
Personenschlagwort Kurt Emil Schmutzler, Glücks, Franz Xaver Ziereis, Witter, Bromby
SchlagwortPersonendaten, Dienstort, Ausbildung, Lageraufbau, Versetzung, Arbeitseinsatz
LevelEinzelstück