U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-3, Trial Transkript, S. 5768-5788
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-3, Trial Transkript, S. 5768-5788
SignaturDMP.000-50-5-3.5768
InhaltsbeschreibungSeite: 5768-5788, Folger war politischer Gegner des NS-Regimes, ist Deutscher und kam 1940 nach Dachau, dann nach Mauthausen und weiter nach Gusen. Er war Kapo in Gusen. Er zählt seine Arbeitskommandos auf, darunter eine Pumpstation, Sprengkommando Katzdorf, Tunnelbau St. Georgen und Kellerbau 1, 2 und 3. Für die russischen Kriegsgefangenen war Oberscharführer Knockl zuständig, ihm unterstellt waren die Blockführer Kühtreiber und Becker. Von Vergasungen hat er gehört, das war im Jänner 1943 und Schutzhaftlagerführer war Seidler. Chmielewski hatte das Lager Mitte 1942 verlassen, auch Folger kennt die Geschichten, dass er ein Trinker war. Chmielewski "besuchte" nächtens mit seinen Kameraden Jentzsch (die rechte Hand von Chmielewski), Brust, Gross, Kluge, Kirchner, Streitwieser das Schutzhaftlager und wütete dort, bis ihn Sturmbannführer Obermeyer stoppte. kehrte 1944/45 als Zivilist zurück, war dann aber nicht mehr Schutzhaftlagerführer. Folger selbst steht in Dachau vor Gericht, weil er Häftlinge geschlagen haben soll. Grill wurde nicht sehr gemocht, weil er vielleicht mehr aus den Paketen nahm, als er durfte. Auch bei den anderen SS-Männern war er nicht sehr beliebt, ein Kegelabend wird erwähnt. Grill wurde auch der Posträuber genannt. Auch Oberscharführer Schmidt und der alte Reichert waren nicht beliebt, mit Tandler und Arbeitseinsatzführer Füssel waren die Häftlinge zufrieden. Folger erinnert sich, dass der Blockälteste Schrögler Ende 1941 rund 40 Mann zu einer Badeaktion geleitet hat. Ende 1941 gab es zwei Badeaktionen, einmal waren 48 jüdische Häftlinge betroffen und einmal invalide Häftlinge. Ein Kapo namens Hans Lozen soll dabei gewesen sein. Folger gibt an, im Prozess gegen Espinoza auch schon über die Todbadeaktion ausgesagt zu haben. Die Vergasung in Block 16 hat ihm Kapo Lozen gezeigt, ungeführ 15 bis 20 Leichen waren zu sehen, die erstickt waren. Dabei waren Schmidt, Damaschke und Zybuliski, der die Vergasung durchführte (er meint wohl Slupetzki??). Folger sagt, dass im Lager nicht mehr als drei Prozent invalide Häftlinge erlaubt waren, also Arbeitsunfähige. Er spricht von rund 30.000 Opfern bis März 1943, auch viele von den rund 2.000 russ. Kriegsgefangenen, die im Oktober 1941 ins Lager kamen. Folger weiß von zwei Exekutionen, dabei wurden Häftlinge gehängt. Das Sprengkommando sollte einen Teststollen machen.
AnmerkungenFolger und Lozen waren Funktionshäftlinge; Jentsch taucht in vielen verschiedenen Schreibweisen auf - Jentzsch zb.
Personenschlagwort Johann (Hans) Knockl, Kühtreiber, Heisig, Oskar Tandler, Erich Schüttauf, Wilhelm Karl (Willi) Grill, Becker, Carl Walter Chmielewski, Seidler, Obermeyer, Jentzsch, Brust, Gross, Kluge, Kirchner, Anton (Toni) Streitwieser, Schmidt, Schmitt, Füssel, Franz Xaver Ziereis, Damaschke, Johann Folger, Hans Lozen, Beguinia Espinoza, Zybuliski
SchlagwortDienstunterstellung, Kriegsgefangene, Todbadeaktion, Poststelle, Sprengkommando
LevelEinzelstück