U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-6, Trial Transkript, S. 51860-51871
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-6, Trial Transkript, S. 51860-51871
SignaturDMP.000-50-5-6.51860
InhaltsbeschreibungSeite: 51860-51871, Mathaeus Meier tritt in den Zeugenstand. Er ist 44 Jahre alt, Melker und aus Köln. Meier gibt zu, in Welz [sic] gewesen zu sein, vom letzten Sonntag im März an. Er kam von Mauthausen dorthin. Er blieb dort ungefährt zwei Wochen. Er streitet sämtliche Anschuldigungen ab. In Welz sei aber ein Russe ermordet worden, von einem gewissen Hartmann. Meier gibt zu, einmal einen Russen geschlagen zu haben, da er anderen Häftlingen das Brot gestohlen hatte. Er selbst wurde einmal nach der Essensverteilung vom Lagerältesten Karl Lang bestraft. Er schildert auch den Rücktransport nach Ebensee, dabei waren in seinem Wagen drei Häftlinge gestorben, das war am 10. oder 12. April 1945. Meier war Hilfskapo der Firma Holzmann und Polenski. Anfang Mai wurden aus allen Stuben die Kapos und Funktionäre herausgesucht, die als Schläger galten, doch Meier wurde nicht ausgesucht. So wurde etwa Hartmann ertreten, Schiffter war zu dieser Zeit (6. Mai) noch im Lager. In Haft war Meier seit 9.11.1939. Meier gibt zu, mehrere Russen geschlagen zu haben in Welz und Ebensee. Bei der Ankunft in der Baracke in Welz nach dem Arbeitseinsatz wurden Decken ausgegeben, Meier achtete darauf, dass jeder eine bekommt. Wenn einer zuviel hatte, ohrfeigte er ihn und gab sie jemandem, der keine hatte. Er selbst sei Halbjude und habe den jüdischen Häftlingen immer helfen wollen. Die Aussage des Zeugen Starkmann gegen ihn sei eine Lüge. Meier sagt, er sei SPD-Mitglied gewesen und deshalb ins KZ gekommen. Er war Hilfskapo in Welz, das gibt er zu.
PersonenschlagwortSchiffter, Matthaeus Meier, Karl Lang, Hartmann
SchlagwortDiebstahl, Arbeitseinsatz, Misshandlung, Holzmann und Polenski, Kriegsende
LevelEinzelstück