U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-8, Petition für Willi Auerswald, 22.4.1954, S. 50189-50211
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-8, Petition für Willi Auerswald, 22.4.1954, S. 50189-50211
SignaturDMP.000-50-5-8.50189
InhaltsbeschreibungSeite: 50189-50211, Auerswalds neuer Anwalt Engelhardt bittet um Gnade für seinen Mandanten und begründet dies ausführlich. Er rollt den ganzen Fall auf, bezieht sich ausführlich auf dessen Zeit in Mauthausen, Steyr und St. Aegyd. In Steyr und St. Aegyd habe die SS danach getrachtet, die Häftlinge arbeitsfähig zu halten, da es ja Arbeitslager gewesen seien. Die Aussage des Zeugen Salomonowski sei unbrauchbar. Dass Auerswald Häftlinge geschlagen habe, liege an der hohen Zahl der Häftlinge in Steyr, rund 2000. Der Anwalt argumentiert, dass Auerswald in Steyr keine Befehlsgewalt gehabt habe. Auch in einem Buchenwald-Prozess sei ein Mann freigesprochen worden weil er nur Befehle befolgt hatte. Die Aussagen des Zeugen Böhm seien unglaubwürdig, auch Jirek, Kuhnke, Bendig und Kramski haben falsch ausgesagt. Hildner sei Kommunist und habe gelogen. Ein Verbrechen sei Auerswald nur angedichtet worden. Dieses habe in Wahrheit Moises Fernandez begangen, der 15 Jahre bekommen habe und inzwischen gestorben sei. Die Claussen-Aussage bezüglich St. Aegyd sei zweifelhaft, es habe im Oktober 1944 kein besten Männer mehr gegeben. Ausschlaggebend seien vielmehr technische Kenntnisse gewesen. Er bringt den SS-Arzt Plättig ins Spiel, der als Lagerarzt von Wr. Neudorf nach St. Aegyd kam und rund 160 Häftlinge für arbeitsunfähig erklärte. Nach 17 Jahren in der Todeszelle habe Auerswald genug gelitten.
PersonenschlagwortWilli Auerswald, Jirek, Plättig, Franz Xaver Ziereis, Göcke, Herberth, Jansen [sic, auch als Janson], Dudasch, Klein, OTTO, Heess, Salomonowski, Böhm, Kuhnke, Kramski, Bendig, Claussen, Moises Fernandez, Bellmann [sic, richtig Böllmann], Hildner, Eberhard ENGELHARDT
SchlagwortGnadengesuch, Arbeitseinsatz, Falschaussage, Lagerarzt, Präzedenzfall
LevelEinzelstück