U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-10, Trial Transkript, S. 21045-21062
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-10, Trial Transkript, S. 21045-21062
SignaturDMP.2859
InhaltsbeschreibungSeite: 21045-21062, Gustav Meyer, Zeuge der Anklage (und offenbar aktuell bei der Special Brench in Regensburg tätig), gibt u.a. an: Er sei ab Juli 1943 drei Jahre (sic!) in Gusen I inhaftiert gewesen. Dort sei er zunächst im Strafkommando im Steinbruch gewesen, dann habe er als Kellner im "club of the non-commissioned officers" gearbeitet, wiederum später als Chefkellner im Offizierskasino. Bach, so Meyer, sei verantwortlich für die Baracken gewesen und habe Wäsche, Besen, Seife, Kohle und Holz ausgegeben. Unter den Häftlingen habe Bach keinen guten Ruf gehabt, so Meyer; Berichten anderen zufolge habe er Häftlinge mit der Hand und einem Stock geschlagen. Obermeier, erklärt Meyer, sei Bataillon-Führer in Gusen I gewesen; Reichert - zumindest eine Zeit lang Kommandoführer im Steinbruch und habe einen guten Ruf unter den Häftlingen gehabt. Meyer gibt im Rahmen der Befragung u.a. weiters an: Nachdem im KLM 300 russische Kriegsgefangene ausgebrochen waren, hätte auch das Bataillon aus Gusen an der Suche teilgenommen; ein Hauptsturmführer Benes sei bei dieser Aktion diensttuend gewesen; auch Vaessen habe eine Kompanie dabei geführt. Meyer gibt an, er habe gesehen, wie Bach regelmäßig Häftlinge mit einem Stock geschlagen habe. Weiters erklärt er, um den 20. Juli 1944 herum sei eine Gruppe von etwa 20 Häftlingen aus dem KLM angekommen und in Gusen exekutiert worden - er habe, so Meyer, die Schüsse gehört und auch an diesem Abend im Offizierskasino Gespräche darüber mitgehört (in diesem Zusammenhang erwähnt er einen Untersturmführer Swetleck, verantwortlich für die Kompanie). Meyer erwähnt noch Schutzhaftlagerführer Seidler und erklärt dann, wieso er in das Strafkommando in Gusen kam: Vorher sei er im Kommando St. Lamprecht gewesen. 15 Häftlinge hätten versucht zu fliehen, der Plan sei jedoch durch den Kapo Kaminski aufgeflogen. Die betroffenen Häftlinge seien ins KLM gebracht un dort liquidiert worden (drei davon seien offenbar in St. Lamprecht noch lebend davongekommen?). In der Folge seien alle übrigen Häftlinge nach Mauthausen gebracht worden und von dort nach Gusen in das Strafkommando. Bis auf 11 Häftlinge, so Meyer, seien alle von ihnen gestorben. Meyer gibt auch Informationen zum Offizierskasino: Bataillonskommandeur Obermeier, Seidler, Dr. Vetter, Hauptsturmführer Schuettauf, Vaessen, Meyerhofer von der Gestapo hätten dort gegessen. Auch sei er hier Zeuge gewesen, als im Zusammenhang mit der Flucht der russ. Kriegsgefangenen im KLM Hauptsturmführer Benes eine Karte aufgebreitet hatte und diese mit Berichten v. gesichteten Häftlingen diskutiert wurde. Auch habe er gehört, wie Benes mitgeteilt wurde, dass die Lastwägen fertig seien, um mit den Truppen abzufahren.
Personenschlagwort Georg Karl Ferdinand Bach, Alois Obermeier, Ernst Reichert, Benes, Heinz Martin Vaessen, Friedrich August (Fritz) Seidler, Helmuth Vetter, Schuettauf, Gustav Meyer, Kaminski, Meyerhofer
SchlagwortOffizierskasino, Flucht, Exekution, Strafkompanie, Gestapo, Dienstalltag
LevelEinzelstück