U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-11, Trial Transkript, S. 22593-22603
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-11, Trial Transkript, S. 22593-22603
SignaturDMP.000-50-5-11.22593
InhaltsbeschreibungSeite: 22593-22603, Der Zeuge der Anklage Johann Kaminski ist 27 Jahre alt, aus Augsburg, Medizinstudent und Pole. Er war in Gusten von 6. Juni 1940 bis Ende Februar 1943. Er arbeitete als Steinträger im Steinbruch, danach drei Monate im Reiningungskommando [clearing-detail] und danach im Steinbruch Kastenhofen, zunächst als Arbeiter, dann als Schreiber. Kaminski sagt gegen Klein aus. Im Februar 1942 während des Zählappells wurde es bereits dunkel und die Häfltinge, darunter Kaminski, standen auf dem Appellplatz. Plötzlich wurde Kaminski von Klein brutal getreten, weil er den Blockführer nicht gegrüßt hatte. Kaminski spürt noch heute die Folgen, von den weiteren Mißhandlungen gegen anderen Häftlinge durch Klein könnte man ein Buch füllen, sagt Kaminski. Klein war bekannt als der "Weichteil-Treter" [testicle-crusher] und versuchte, durch sein Verhalten eine Beförderung zu erreichen und wurde auch im Mai 1942 zum Unterscharführer befördert. Die meisten Mißhandlungen beging Klein als Kommandoführer des Strafkommandos im Herbst 1941. Dieses Kommando musste Steine vom STeinbruch ins Lager tragen, dabei mussten die Häftlinge einen Wachmann passieren, der wurde ausgewählt, weil er besonders gut schießen konnte. Klein schlug die Häftlinge mit einer Peitsche und jagte sie auf die Postenkette zu wo sie erschossen wurden, Kaminski weiß von zumindest Vier, die Klein in die Postenkette jagte und die starben. Außerdem nahm er stets an Prügelstrafen teil. Kaminski erzählt, dass er einmal, als er mit seinem Kommando ins Lager kam, sah, wie tote und halbtote Russen auf ein Fahrzeug geladen wurden. Die Halbtoten lagen dabei unter den Toten. Lagerführer Schmoletzki [sic, ist wohl Chmielewski] und Klein sahen zu, wie die Halbtoten kaum noch Luft bekamen. Klein versetzte diese Halbtoten noch einen Tritt auf den Kopf. Kaminski schätzt hier die Opferzahl auf rund 70 russische Kriegsgefangene täglich, die derart vom Steinbruch auf den Appellplatz geschafft und später auf ein Fahrzeug geladen wurden.
PersonenschlagwortRudolf Gustav Klein, Schmoletzki [sic, gemeint ist wohl Chmielewski], Johann Kaminski
SchlagwortSteinbruch, Beförderung, Kriegsgefangene, Appellplatz
LevelEinzelstück