U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-21, Trial Transkript, S. 9298-9313
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-21, Trial Transkript, S. 9298-9313
SignaturDMP.000-50-5-21.9298
InhaltsbeschreibungSeite: 9298-9313, Der Angeklagte Emil Gerbig kommt in den Zeugenstand. Er ist 42 Jahre alt kommt aus Wildsachsen Taunus und hat Frau und drei Kinder. Gerbig war bei der NSV beschäftigt und wurde am 15. Jänner 1941 nach Oranienburg eingezogen. Von 20. Jänner 1941 bis 4. Mai 1945 war er in Mauthausen. Bis 30. November 1941 war er Wachposten, danach war er Kraftfahrer und fuhr alle Arten von Fahrzugen. Er gehörte damit zur Fahrbereitschaft. Für jede Fahrt hatte er einen Fahrtenschein. Er fuhr auch einen Bus der Reichspost nach Hartheim, höchstens sechs oder sieben Mal. Mit der Selektion der kranken Häftlinge hatte er nichts zu tun, er holte nur die Häftlinge vom Revier in Mauthausen oder Gusen ab. In Hartheim fuhr er durch das Tor und dort wurden die Häftlinge in Empfang genommen. Bei der Fahrbereitschaft hat er nie einen Häftling mit dem Vornamen Philipp geschlagen. Sein Rang war der eines Unterscharführers. Von Hauptsturmführer Zutter hatte Gerbig den Befehl, dass er über die Transporte nach Hartheim schweigen sollte. Die Häftlinge würden dort von ihren Leiden kuriert, sagte er ihm. Später musste er auch eine schriftliche Erklärung unterzeichnen. Als er erfuhr, was wirklich in Hartheim passiert, machte er eine unerlaubte Ausfahrt, um von seinem Dienst entfernt zu werden und er wurde durch einen anderen Fahrer ersetzt. Bei der Besprechung mit Zutter wurde das Wort Gas nicht erwähnt. Damit widerspricht Gerbig einer seiner früheren schriftlichen Aussagen. Gerbig erhielt einmal Post für einen Häftling, die er diesem durch einen zweiten Häftling zu kommen ließ. Bei der Besprechung mit Zutter waren auch Lagerarzt Endress und die Unterscharführer Malleschits und Kofler anwesend. Malleschits begleitete die Transporte nur als Wachmann, der Kraftfahrer Lothaller war ein Zivilst. Abschließend nimmt Gerbig noch zur Aussage des Zeugen Schrenke Stellung, der ihm vorgeworfen hatte, Häftlinge in den Bus gezwungen zu haben.
PersonenschlagwortEmil Gerbig, Adolf Zutter, Endress, Malleschits, Kofler, Schrenke, Lothaller
LevelEinzelstück