U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-21, Beeidete Aussage von Emil Gerbig, S. 9905-9906
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-21, Beeidete Aussage von Emil Gerbig, S. 9905-9906
SignaturDMP.000-50-5-21.9905
InhaltsbeschreibungSeite: 9905-9906, Gerbig sagt aus, dass er am 15. Jänner 1941 zur Waffen-SS eingezogen wurde, sein höchster Dienstgrad war Unterscharführer. Er war in KLM Wachmann und Kraftfahrer in der Fahrbereitschaft. Mit dem Omnibus fuhr er auch nach Hartheim, ab Frühjahr 1944, etwa sechs bis sieben Mal. Er fuhr mit dem Omnibus beim Russenlager vor und die Blockführer luden schwerkranke Häftlinge ein, er fuhr mit ihnen nach Hartheim. Einmal starb ein Häftlinge auf dem Weg, begleitet wurde er öfters von Malleschits. In Hartheim fuhr er durch die Eingangstür und blieb während des Ausladens oft im Auto sitzen, manchmal stieg er auch aus. Meist hatte er etwa 40 kranke Häftlinge auf dem Transport. Die Begleitpersonen haben die Häftlinge dem Personal von Hartheim übergeben. In das Schloss ist Gerbig nie hineingegangen. Bei einer Besprechung, der auch Kofler, Füllgraf und Malleschits anwesend waren, im März 1944, wurde Gerbig befohlen, die Häftlinge nach Hartheim zu bringen, dort würden sie "geheilt" oder "erlöst", den genauen Wortlaut weiß er nicht mehr. Er musste auch die Geheimhaltung unterschreiben. Das Ausladen dauerte rund eine bis anderthalb Stunden, derweil bekamen Gerbig und seine Kollegen ein Mittagessen. Gerbig hat nie Fahrten von Hartheim nach Steyr gemacht und auch niemals Särge von Hartheim nach Steyr gebracht. Er brachte aber Särge von Mauthausen nach Steyr gebracht, mit Asche.
PersonenschlagwortEmil Gerbig, Kofler, Füllgraf, Malleschits
LevelEinzelstück