U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-29, Trial Transkript, S. 37486-37525
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-29, Trial Transkript, S. 37486-37525
SignaturDMP.000-50-5-29.37486
InhaltsbeschreibungSeite: 37486-37525, Max Milner ist Zeuge der Anklage, er ist Schlosser, lebt in Linz, ist 21 Jahre alt und war von August 1944 bis 5.5.1945 in Gusen II inhaftiert. Gay war bei seinem Kommando im Tunnel 2 der Kommandoführer. Dort sah er wie Gay einen polnischen Juden geschlagen hat - mit dem Gummi, danach hat er ihn gehängt. Milner erklärt, dass sie meistens per Zug zum Arbeitseinatz gebracht wurden, hie und da mussten sie aber auch gehen von Gusen II weg. Kaupp habe während des Rückmarsches nach Gusen II einen französischen Häftling niedergeschlagen und erschossen, der aus der Reihe gestolpert war. Milner berichtet außerdem, dass er einen Freund verloren hat als der Transport nach LInz ging - wegen der geschlossenen Türen des Kühlwaggons - auf Befehl von Pausch. Im April 1945 habe Pausch einen russ. Häftling namens Abraham Zuckerman mit einer Schaufel erschlagen weil dieser in der Küche Kartoffeln gestohlen hatte. Nachdem er tot war wurde ihm seine Nummer auf die Brust geschrieben. Sielaff bestrafte wiederum einen franz. Häftling mit 25 Schlägen weil er zu flüchten versucht hatte. Später brachte ihn Sielaff mit dem Kapo Otto in Tunnel 13 und befahl dem Kapo, ihm einen Sessel und ein Seil zu bringen, der Franzose musste sich anschließend erhängen. Im Lager kannte MIlner den Name Gay noch nicht, erst danach erkannte er ihn auf einem Foto. Auch der damalige Kapo Fleischer weiß von dem Vorfall mit Gay. Milner erklärt, dass er insgesamt in fünf Lagern war - zunächst in Polen, danach in Mauthausen, Gusen I (jeweils nur kurz) und schließlich Gusen II. Dort arbeitete er beim Maschinentransportkommando. Es folgt ein längeres Kreuzverhör zu den Vorwürfen gegen Pausch. Im Detail wird der Häftlingsmarsch besprochen, die Erschießung des Häftlings durch Pausch hat Milner nicht mit eigenen Augen gesehen aber gehört. Den Transport mit dem Kühlwaggon, der im Lager verladen wurde, sah er von Block 15 aus. Das Mordwerkzeug, das Pausch verwendete, um den Russen nach dem Kartoffel-Diebstahl zu töten, wird näher erklärt. Es dürfte keine Schaufel gewesen sein, sondern ein längerer Stock. Sielaff kennt er ebenfalls von den Fotos im Zuge der Ermittlungen. Sielaff sei Kommandoführer bei Messerschmidt gewesen, sagt Milner. Während der Schicht - von 7 bis 19 Uhr - gab es für die Häftlinge kein Essen, sagt Milner. Um 12 Uhr machten aber dei Zivilarbeiter eine halbe Stunde Pause und aßen. Währenddessen achteten die Kapos auf die Häftlinge. Ein Zivilarbeiter namens Heinz Wirkans wird genannt, dieser sei aus Regensburg. Milner schildert noch ein wenig die Ernährungslage in Gusen II. Milner beschreibt auch die VErladerampe in Gusen II etwas genauer. Der Tod der Häftlinge im Kühlraum sei auf die Kälte, die mangelnde Luft und einen Luftangriff auf Linz zurückzuführen, hat Milner von einem Kameraden gehört.
PersonenschlagwortGay, Pausch, Sielaff, Max Milner, Fleischer, Abraham Zuckermann
SchlagwortHäftlingstransport, Arbeitseinsatz, Infrastruktur, Nahrungsmittel, Messerschmidt, Kommandoführer
LevelEinzelstück