U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-29, Trial Transkript, S. 37683-37714
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-29, Trial Transkript, S. 37683-37714
SignaturDMP.000-50-5-29.37683
InhaltsbeschreibungSeite: 37683-37714, Wilhelm Müller ist Zeuge der Verteidigung, er ist zum Tode verurteilt, 43 Jahre alt, Zimmermann und kommt aus Haiterbach. Er kam im September 1944 von der Luftwaffe zur Bewachung nach Gusen II, dort war er Kommandoführer. Er kennt Wilhelm Kaupp, der in Gusen II Wachposten war. Er sagt, es könne nicht sein, dass ein Häftlingskommando während des Weges von Gusen zur Arbeitsstätte angehalten und untersucht wird. Meist erfolgten die Transporte zwischen Gusen und Arbeitsplatz per Zug, nur in Ausnahmen zu Fuß - wenn die Lok kaputt war. Einen Stopp der 2000 bis 3000 Häftlinge während des Marsch von oder nach Gusen sei unmöglich. Die Wachen seien froh gewesen, wenn sie den Transport ohne Fluchtversuche über die Bühne brachten weil es so wenige Wachposten gab. Wenn es zu einer Erschießung auf der Flucht kam, musste sofort die politische Abteilung informiert werden. Die Durchsuchung der Häftlinge erfolgte auf dem Arbeitsplatz durch die Kapos und im Lager durch den Rapportführer, den Lagerführer oder die Arbeitsdienstführer. Müller spricht von strafweisem Exerzieren der Kapos auf Befehl der Lagerführung. Weidhofer könne darüber mehr berichten. Müller beschreibt den Standort der Tunnels in St. Georgen. Die Haupteingänge seien der Tunnel A, der Tunnel 3 und der Tunnel 13 gewesen. Müller schildert die Erschießung eines Häftlings durch Wilhelm Kaupp, es sei ein Polizeiinspektor gekommen, um den FAll zu untersuchen. Sielaff kam von der Luftwaffe und war mit Müller in einem Raum untergebracht. Er war Kommandoführer in der Messerschmidt-Fabrik beim Hallenbaukommando. Sielaff war Böhm unterstellt [sic, vmtl. Böhn]. Dieser hatte nichts mit Messerschmidt zu tun. Es gab sogenannte Maschinentransportkommandos einerseits für Messerschmidt und andererseits für die HGW. Müller nent einen Obersturmführer namens Brauner, der im Arbeitseinsatz in Gusen II eine Rolle spielte. Müler spricht ausführlich über die diversen Tunnel und die Rolle der Kommandoführer und so weiter. Er gibt auch zu, dass die Lebensbedingungen für die Häftlinge schlecht waren. Er erwähnt einen Ingenieur Bretzer, bei dem er sich darüber beschwerte, dass die kranken Häftlinge lieber zur Arbeit gingen als ins Revier, wo sie hingehörten. Die Häftlinge von Gusen II arbeiteten alle in ST. Georgen, nur kurz einmal war ein Arbeitskommando aus Gusen I auch in St. Georgen eingesetzt - in Tunnel 13.
PersonenschlagwortWilhelm Müller, Brauner, Gay, Sielaff, Böhm [sic, vmtl. Böhn], Bretzer
SchlagwortArbeitseinsatz, Flucht, Tunnelbaukommando, Messerschmidt
LevelEinzelstück