U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-31, Protokoll einer Befragung von Pawel Chapiorski, S. 15077-15081
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-31, Protokoll einer Befragung von Pawel Chapiorski, S. 15077-15081
SignaturDMP.8930
InhaltsbeschreibungSeite: 15077-15081, Chapiorski ist Pole, er ist Friseur und kam mit einem Transport von rund 1000 junger Polen, Ukrainer und Russen nach Linz in das Durchgangslager 39. Nach der Ankunft dorf kamen Bauern aus der Umgebung und auch Offizielle von der Eisenbahn, um sich Männer aus dieser Gruppe auszusuchen - für Zwangsarbeit. Nach Ankunft des Transportes wurden alle desinfiziert, die Friseure mussten die Rasur vornehmen, von Frauen und Männern. Dabei sah er, wie Slupetzky einzelne Häftlinge schlug, die sich nicht rasieren lassen wollen, beispielsweise eine Frau, die auf Knien flehte. Danach wurden sie alle geduscht und desinfiziert. Das alles geschah etwa um den 23. Juli 1943. Am nächsten Tag kam ein Transport mit Griechen und Chapiorski blieb noch einige Tage als Friseur, danach arbeitete er für Slupetzky und kam ins Lager 51. Dabei fand er heraus, dass Slupetzky das Zyklon-B-Gas, das er verwendete, auch an Konzentrationslager lieferte. Es gab oft Desinfektionen von rund 2000 Personen, oft trug Slupetzky dabei weiße Kleidung und spielte Arzt. Dabei kam es vor, dass Slupetzky, wenn einige der Zwangsarbeiter Wunden oder Eiterbeulen hatten, diese brutal aufschnitt. Die wichtigste Mitarbeiterin von Slupetzkys Firma war Anna Hayböck, sagt Chapiorski. Außerdem gab es Anzinger und einen Gasexperten aus Urfahr namens Fischer. Hayböck war die Sekretärin der Firma und Slupetzky rechte Hand. Sie war auch bei den Desinfektionen dabei und teilte danach die Kleidung aus. Dabei kam es zu Beschwerden, denn es fehlten öfters Wertgegenstände, die Hayböck gestohlen hatte und später selbst trug. Anzinger schlug die Zwangsarbeiter, nur Fischer nicht. Hayböck lebe jetzt in Linz und Fischer in Urfahr. Pionczynski weiß nichts über Vergasungen in Konzentrationslagern im Zusammenhang mit Slupetzky, jedoch sagt er, dass Slupetzky im Jahr 1944 mehrfach in Gusen und Mauthausen gewesen sei. Als er einmal krank war, verriet in Hayböck und Slupetzky brachte ihn zur GESTPO, doch die ließ in laufen. Ende 1944 schickte Slupetzky Chapiorski auf die Toilette, wo ein Gasbehälter stand. Darin befand sich eine Menschenhand, die ein ungarischer Zwangsarbeiter verbrennen musste.
PersonenschlagwortPawel Chapiorski, Anna Hayböck, Slupetzky, Anzinger, Fischer
SchlagwortEntlausungsfirma, Zyklon B, Desinfektion, Zwangsarbeiter, Diebstahl
LevelEinzelstück