U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-32, Trial Transkript, S. 39725-39740
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-32, Trial Transkript, S. 39725-39740
SignaturDMP.9130
InhaltsbeschreibungSeite: 39725-39740, Heinrich Glowacki ist Ingenieur, Pole und 40 Jahre alt. Er war in Sachsenhausen, Gusen I und Gusen II. Er kennt alle Angeklagten. Horcicka war Kapo beim Baukommando, Wirth war Baukommandoführer, Schroegler war Blockältester, Glas war Blockältester in Gusen I, Voigt war "executor". Gaertner kennt Glowacki nicht mit Namen. Schroegler war Blockältester in Block 32, dem Invalidenblock. Die Invaliden kamen ab Mai 1942 und Schroegler ging sofort daran, sie nach und nach zu liquidieren. Indem er sie ertränkte, gemeinsam mit einem Kapo aus dem Krematorium namens Bruno. Insgesamt ertränkten sie 82 Häftlinge, Glowacki beobachtete die Szene vom Fenster aus. Glowacki bezieht sich auf eine weitere Todbadeaktion im Herbst 1941, daran ist das Gericht aber nicht interessiert. Zu Voigt sagt Glowacki: Er kennt ihn seit einer Exekution im Mai 1942 und von einer weiteren Tat im August 1944. Im Mai 1942 wurden fünf russische Offiziere beim Zaun um 8 Uhr früh aufgestellt und dort standen sie bis zum nachmittag. Um 14 Uhr kam der Befehl, dass alle Häftlinge in dir rückwärtigen Baracken gehen sollen, Glowacki war zu diesem Zeitpunkt Säuberer in der Invalidenbaracke. Er hatte einen schlechten Fuß und konnte nicht schnell genug in die rückwärtigen Baracken, deshalb versteckte er sich in Block 5. Von dort sah er das Exekutionskommando und einige SS-Führer. Die russ. Offiziere wurden an den Zaun gestellt bei den Blöcken 6 und 7. Voigt war der Kommandoführer des Exekutionskommandos. Das Urteil wurde verlesen, doch Glowacki hörte es nicht so genau. Dann wurde auf Befehl von Voigt geschossen. Einer der Offiziere lebte noch, da nahm Voigt ein Gewehr und schlug ihm mit dem Kolben den Schädel ein. Zu August 1944: Glowacki arbeitete im Steinbruch, da kam eine Gruppe von Häftlingen, die aus einem anderen Lager geflohen waren - rund 150. 17 von ihnen wurden exekutiert. Auch hier gehörte Voigt zum Exekutionskommando, nicht aber als Führer. Voigt hat sich, so weiß Glowacki aus der polit. Abteilung, immer wieder für Exekutionen freiwillig gemeldet. Glowacki war damals in der Lokomotiven-Halle und sah die Erschießung dieser 17 Häftlinge. Voigt riss ihnen die Kleider vom Leib und trat und schlug sie, sonst sah Glowacki nichts, Voigt gehörte aber augenscheinlich zum Exekutionskommando. Glowacki zu dem Vorfall 1942: damals wurden die Holzbaracken gerade abgerissen und durch gemauerte Gebäude ersetzt. Das Exekutionskommando bestand damals aus sechs Personen. Auch Ziereis war anwesend, die Rapportführer und die Arbeitseinsatzführer. Ziereis verlas das Urteil. Das Kommando trug stahlhelme und weiße Handschuhe sowie beste Uniform. Glowacki weiß von der pol. Abteilung, dass die Männer freiwillige waren. Das weiß er von seinem Freund Dr. Jarosozynski - er arbeitete in der pol. Abteilung. Die Exekution 1944 fand in Gusen I statt, nahe Block 17 und nahe des Krematoriums. Glowacki sagt, dass auch ein gewisser Sitow beim Exekutionskommando war, Vaesson kennt er nicht. Abermals war Ziereis dabei und verlas etwas.
PersonenschlagwortVoigt, Franz Xaver Ziereis, Vaesson, Sitow, Wirth, Heinrich Glowacki, Horcicka, Glas, Schroegler, Dr. Jarosozynski, Gaertner
SchlagwortTotbadeaktion, Exekutionskommando, Exekution, Tatzeitpunkt, Politische Abteilung
LevelEinzelstück