U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-34, Eidesstattliche Erklärung Karl Heile, S. 16223-16231
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-34, Eidesstattliche Erklärung Karl Heile, S. 16223-16231
SignaturDMP.9788
InhaltsbeschreibungSeite: 16223-16231, Heile sagt er sei einer der am längsten inhaftierten politischen Feinde der Nazis gewesen, zwölf Jahre verbrachte er in Zuchthäusern, Gefängnisse und KZs. Er hat mehrfach in Dachau ausgesagt und kennt Horst Gönnemann aus Ebensee und diesem würden fälschlicherweise Straftaten nachgesagt. Der Prozess gegen Gönnemann hat Heile zutiefst empört und das Vertrauen in die Befreiungsabsichten der USA erschüttert. Heile lernte Gönnemann im Herbst 1944 in Ebensee kennen, wo dieser Hilfskapo von Kapo Dr. Otto Pelzer war. Dieser Pelzer habe mutig gegen die SS sowie Ingenieure und Werkmeister die Häfllinge verteidigt und beschützt. Pelzer übertrug Gönnemann die Beaufsichtigung von jüdischen Kindern, die besonderen Schutzes bedurften. Pelzer selbst entging nur knapp der Hinrichtung wegen Sabotage in Mauthausen. Heile war damals in Ebensee Blockältester in den Blöcken 12 und dann 20. Ende 1944 wurde er aus dieser Funktion entlassen, weil er die Anwendung des Gummiknüppels verweigerte. Weil auch er selbst die jüdischen Kinder beschützen wollte, kam er öfters zu Gönnemann und Pelzer in den Steinbruch Fingerleiten. Gönnemann war stark gehbehindert und beobachtete die Kinder während sie "mit den Augen arbeiteten" und in Wahrheit auf die SS-Wachen und Werkmeister achteten. Dies sei aber nur bei der Siemens Bau Union gegangen, bei der Gönnemann arbeitete, da das Personal hier nicht so skrupellos war wie etwa bei der Firma Hintereeger & Fischer aus Bregenz. Als Gönnemann einmal drie Kinder vor Prügeln durch die SS bewahren wollten, bekam er selbst einige Hiebe ab. Gönnemann habe außerdem mit einigen Kindern Brot gestohlen, um es unter allen zu verteilen, 1945 wurde Gönnemann bei einem Bombenkommando in Wels arg mißhandelt. Das Kommando führte ein Major der Wehrmacht, doch die Unteroffiziere waren SS-Leute und bei denen beschwerten sich einige Polen über Gönnemann, der von Frauen Essen für die Kinder erhalten hatte. Heile zitiert Eugen Kogons Buch "Der SS-Staat" und weist darauf hin, wie ernst Kameradendiebstähle waren, deshalb könne es schon sen, dass Gönnemann manchmal seinen Stock gegen Häftlinge erhob, um die Kinder zu schützen. Heile spricht von Berufszeugen in Dachau, die sich wie in Bordellen von den Frauen und Freundinnen der Angeklagten postive Aussagen abkaufen ließen. Heile selbst war in Dachau und bestätigte die Unschuld von Gönnemann und der zuständige Verteidiger Major Tolnas wollte den Fall einstellen lassen, doch der für seinen Deutschenhasse bekannte jüdische Oberstaatsanwalt Guttmann ließ den Prozess dennoch durchführen. Vor dem Prozess traf er dann auf die Zeugen gegen Gönnemann und sie seien ausgesprochene Lagerbanditen gewesen, die voll Hass waren. Letztlich wurde Gönnemann so weit beeinflusst, dass er sich schuldig bekannte, sein Verteidiger überzeugte ihn, dies zu tun, um anstelle von 20 Jahren nur 5 Jahre zu erhalten. Deshalb wurden im Prozess überhaupt keine Zeugen befragt. Das Urteil sei ein Skandal.
PersonenschlagwortKarl Heile, Horst Arthur Gönnemann, Dr. Otto Pelzer, Eugen Kogon, Tolnas, Guttmann
SchlagwortFingerleiten, Siemens, Hinteregger & Fischer, Mißhandllung, Verfahrenskritik
LevelEinzelstück