U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-48, Eidesstattliche Erklärung Emil Müller [handschriftlich], 5.1.1949, S. 18579-18585
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-48, Eidesstattliche Erklärung Emil Müller [handschriftlich], 5.1.1949, S. 18579-18585
SignaturDMP.000-50-5-48.18579
InhaltsbeschreibungSeite: 18579-18585, Müller kennt Bollhorst als SS-Oberscharführer aus Mauthausen, wo er Häftling war. Bollhorst trug lange Hosen, hatte keinen Wachhund, außerdem wurde vor der Zahnstation nie geschossen. Unweit der Zahnstation war die polit. Abteilung, dort kamen viele Unregelmäßigkeiten vor. Es ist aber richtig, dass Bollhorst einige Zeit das Steinbruchkommando Poschacher in Mauthausen geführt habe, das in der Nähe des Bahnhofs lag, rund eine dreiviertel Stunde vom Lager entfernt. Die dort beschäftigten Jungspanier hatten viele Freiheiten. Organisation von Lebensmitteln für Kleidung, etc. Die spanischen Häftlinge waren bei Mithäftlingen und auch der SS angesehen, weil sie charakterstark und wendig waren, außerdem sei nie einer geflohen. Steine wurden nur aus dem Wiener Graben ins Lager getragen, dort war Hauptscharführer Spatzenegger zuständig. Bachmayer übergab die Häftlinge beim Ausrücken an Spatzenegger und viele kamen nicht lebend zurück. Müller hat selbst am Prozess in Dachau teilgenommen. Vor Gericht sei zu wenig auf die Umstände eingegangen worden, viele Zeugen hatten Märchen aufgetischt. Bollhorst war nie Kommandoführer im Wiener Graben. Der Vorfall mit 14 holländischen Juden ist Müller aus 1944 bekannt. Die wurden eingekleidet und rasiert, ihre Effekten wurden detailliert aufgenommen, wenige Tage später waren sie alle tot. Bollhorst war daran nicht beteiligt.
PersonenschlagwortHeinz Bollhorst, Emil Müller, Nedimovic, Ornstein, Geiger
SchlagwortPoschacher-Kommando, holländische Juden
LevelEinzelstück