U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-48, Eidesstattliche Erklärung Paul Wolfram, S. 18629-18631
TitelU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-48, Eidesstattliche Erklärung Paul Wolfram, S. 18629-18631
SignaturDMP.000-50-5-48.18629
InhaltsbeschreibungSeite: 18629-18631, [kein Bezug zum Bollhorst-Fall erkennbar]. Wolfram schildert eine Besprechung im Zimmer des Hauptsturmführers Seidler, zu der er von Ziereis befohlen wurde. Dort wurde ein Geheimbefehl von Himmler, Kaltenbrunner und Eigruber bekannt gegeben. Dieser Befehl besagte, dass sämtliche Häftlinge des KZ Mauthausen einschließlich der Außenlager vernichtet werden müssen. Das würde begründet damit, dass der Gegner die Häftlinge sonst gegen die deutschen Truppen verwenden könnte und alle Zeugen über die Verhältnisse und Vorkommnisse im Lager beseitigt werden sollten. Die Häftlinge von Gusen I, II und Mauthausen sollten in die Stollen gebracht werden unter Vorspiellung eines Luftangriffes, dann sollte der Stollen gesprengt werden. Der Deckname dieses Planes war "Feuerzeug". Seidler sollte für den Luftalarm sorgen, Schüttauf sollte die Stollenausgänge mit MGs sichern. Wolfram war für die Sprengung zuständig. Wolfram war sofort klar, sagt er, dass er diesen Befehl nicht ausführen würde und versuchte, Zeit zu schinden. Seine Einwände, die Häftlinge würden die Anbringung von Sprengstoff bemerken, schmetterte Ziereis ab und befahl Wolfram, seine Sprengstoff-Vorräte zu prüfen und im Notfall auf drei Waggons zu laden und diese angezündet in die Stollen fahren zu lassen. Wolfram berechnete für die Sprenung eine viel zu große Summe, sodass die vorhandene Menge nicht für die Sprengung reichen würde, da Befahl Ziereis, zwei Stolleneingänge zuzumauern. Dazu verwendete Wolfram wieder Sprenstoff, sodass die Rest selbst für die Sprenung eines Stollens zu wenig waren. Daraufhin wurde er von Ziereis der Sabotage beschuldigt. Ziereis ließ da 20 Fliegerbomben herbeischaffen. Diese wurden in einem, Stollen in Gusen gelagert und Wolfram versteckte die Zündmasse. Daraufhin orderte Ziereis 120 Seeminen, die auf Lastwägen angeliefert wurde. Doch diesen Minen fehlte die Zündeinrichtung sodass sie wertlos waren. Danach sah er Ziereis nicht mehr, dieser trank unentwegt. Wolfram selbst schickte seine Frau und Kinder auf die Flucht und fuhr selbst in die Alpen. Den Schlüssel zu dem Magazin mit dem Sprengstoff warf er in die Donau.
PersonenschlagwortPaul Wolfram, Franz Xaver Ziereis, Seidler, Erich Schüttauf, Heinrich Himmler, Ernst Karl Kaltenbrunner, Eigruber
SchlagwortKriegsende, Dienstbesprechung, Dienstbefehl, Stollensprengung
LevelEinzelstück