Roberto Lepetit : un industriale nella Resistenza

Roberto Lepetit (1906–1945) war ein bekannter Mailänder Unternehmer und Eigentümer des gleichnamigen chemisch-pharmazeutischen Unternehmens. Mit antifaschistischer Gesinnung verkehrte er nach dem Waffenstillstand im Umfeld der Aktionspartei und organisierte ein persönliches Solidaritätsnetzwerk mit Juden, ehemaligen Internierten und politisch Verfolgten: In diesem Rahmen finanzierte er das Nationale Befreiungskomitee, versorgte es mit Medikamenten aus seiner eigenen Firma und organisierte geheime Treffen in seinen Büros. Am 29. September 1944 wurde er von der SS gefangen genommen und in San Vittore inhaftiert. Während seiner Internierung im Konzentrationslager Bozen übte Lepetit dort im Untergrund wertvolle Tätigkeiten aus und pflegte Kontakte zu Mailändern. Es gelang ihm, eine interne Apotheke zu organisieren. Im Oktober wurde er nach Mauthausen deportiert und zur Zwangsarbeit geschickt, was seine Gesundheit beeinträchtigte und am 4. Mai 1945 zu seinem Tod im Außenlager Ebensee führte. Er hinterlässt seine Witwe Hilda und zwei kleine Söhne, Emilio und Guido. Als Hilda vom Tod ihres Mannes erfährt, sammelt sie akribisch Dokumente und Zeugenaussagen. Dieses Material sowie weitere (schriftliche und mündliche) Quellen zur Existenz und Tätigkeit des Mailänder Unternehmers bilden den Hintergrund für die biografische Rekonstruktion. Sie zeichnen das Bild einer fesselnden Unternehmens-, Sozial- und Politikgeschichte und lassen die Erinnerung an einen „bürgerlichen Helden“ wieder aufleben, einen Philanthropen, der den Idealismus über seine eigenen familiären und wirtschaftlichen Interessen stellte.