Die Rolle von Fußball im KZ-Komplex Mauthausen-Gusen. Stellenwert und Funktionen des Fußballsports für Häftlinge und SS-Männer
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Die vorliegende Arbeit beleuchtet mit dem Fokus auf Fußball ein bislang wenig beachtetes Thema im Rahmen der Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ-Komplexes Mauthausen-Gusen. Sie erforscht, welche Rolle der Fußballsport sowohl für SS-Männer als auch für die Gefangenen spielte und welche Funktionen damit für die handelnden Akteure und andere Beteiligte der Spiele
erfüllt wurden. Die Auswertung von Zeitungsberichten, biografischen Überlieferungen und weiteren Quellen zeugt davon, dass Fußball für die SS mehr war als reines Freizeitvergnügen. Neben der Förderung von Zusammenhalt und Korpsgeist sollte Volksnähe demonstriert werden. Zudem zeigen die
Investitionen in Spieler und Infrastruktur deutlich auf, wie auch mittels Fußball versucht wurde, den Elitestatus unter Beweis zu stellen. Außerdem konnte durch die Spiele beim KZ bis kurz vor Kriegsende eine heile Welt für die Sportler und Zuschauer*innen vorgetäuscht werden.
Wie zahlreiche Zeitzeugenberichte, Dokumente und Bilder überliefen, fand der Fußball der Häftlinge unter völlig anderen Voraussetzungen unter Billigung der Lager-SS statt. Für manche privilegierte Funktionshäftlinge bedeutete der Sport Ablenkung vom brutalen Lageralltag und die Möglichkeit zur Selbstermächtigung. Einigen Häftlingen retteten ihre fußballerischen Fähigkeiten das Leben, da sie so zusätzliche Essensrationen erhielten. Die Masse der Gefangenen profitierte
zwar nicht materiell, aber Erfolge der nationalen Gruppe boten moralische Unterstützung und konnten den Überlebenswillen fördern.
Inventarnummer7.3.3.0154
TitelDie Rolle von Fußball im KZ-Komplex Mauthausen-Gusen. Stellenwert und Funktionen des Fußballsports für Häftlinge und SS-Männer
Verfasser
ErscheinungsortLinz
VerlagMasterarbeit
Erscheinungsjahr2025
Seiten147
Schlagwort Fußball, Konzentrationslager, Freizeit, Sport, SS, KZ-Häftlinge
Geografisches SchlagwortMauthausen / Konzentrationslager, Gusen / Konzentrationslager
Personenschlagwort Manuel Garcia Barrado, Rufino Banos Lozano, Paul Brusson, Ferdinando Valetti, Vittorio Staccione, Carlo Castellani, Miklos Hönigsberg, Marcelino Lopez Hernandez