U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-Mauthausen-15, Trial Transkript, S. 19244-19256
TitleU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-Mauthausen-15, Trial Transkript, S. 19244-19256
ReferenceDMP.000-Mauthausen-15.19244
Content descriptionSeite: 19244-19256, Fritz Schallenberg, Angeklagter, gibt u.a. an: Er habe sich 1940 zur Polizei gemeldet und sei nach einer Untersuchung zur SS überstellt worden. In Großraming sei er von April 1943 bis Mai 1944 eingesetzt gewesen, wo er als Wache Dienst versah und Leiter der Hundezwinger war. In Großraming, so Schallenberg, seien insgesamt 4 Hunde gewesen, wobei er nur für seinen Hund verantwortlich gwesen sei. Dies sei ein Dobermann namens Rigo gewesen, mit dem er während seiner Zeit in der Wehrmacht in Salzburg ein zweimonatige Ausbildung zum Wachhund absolviert habe. Danach, so Schallenberg, wäre er etwa ein Monat in Gusen stationiert gewesen und dann nach Großraming gekommen. Er erinnere sich, so Schallenberg, an den entflohenen Häftling im Sommer 1943 und berichtet von dem Prozedere, das nach dessen Gefangennahme am Appellplatz ablief: Der Häftling sei mit Musik begleitet und einem Schild um den Hals auf den Platz geführt worden, Schutzhaftlagerführer Riegler habe eine Ansprache gehalten und danach sei der Häftling durch Riegler und auch durch Häftlinge schwer geschlagen worden. Da seine Mutter nach dem Tod seines Vaters nach Großraming gekommen sei, erklärt Schallenberg, habe er sich gleich darauf in seinem Zimmer umgezogen, sei nach Großraming zu ihr gefahren und erst wieder in der Nacht gekommen. Die Hundezwinger, so Schallenberg, seien fünf bis acht Meter vom Appelplatz entfernt und außerhalb des Lagers gelegen. Im Rahmen des Kreuzverhörs bestätigt Schallenberg u.a., er sei auch in der Nähe des Stollenkommandos in Gusen II eingesetzt gewesen. Er meint auch, die Häftlinge seien insgesamt nicht so schlecht behandelt worden. Sein Hund, so Schallenberg, sei vor ihm nicht in einem KZ eingesetzt gewesen, sondern von der Wehrmacht gekommen; außerdem sei der Hund auch für den Einsatz zur Partisanenbekämpfung trainiert worden und zwar nach den Methoden eines gewissen Sturmbannführer/Major Mostuttcher, der ein Buch darüber geschrieben habe. WEITERS: Antrag der Verteidigung auf Aufnahme untersch. Dokumente (eine polizeiliche Bestätigung, eine Erklärung des Fritz Reifferscheid, eine Erklärung des Pfarrers Koch)
Persons keyword Friedrich (Fritz) Schallenberg, Mostuttcher
SubjectWachhund, Ausbildung, Fluchtversuch, Prügelstrafe
LevelItem