U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-28, Trial Transkript, S. 35314-35328
TitleU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-28, Trial Transkript, S. 35314-35328
ReferenceDMP.8416
Content descriptionSeite: 35314-35328, Der Zeuge der Verteidigung Anton Slupetzky wird zu seiner Tätigkeit als Entweser befragt. Er desinfizierte in Österreich und einige Zeit in Nordgriechenland für diverse Behörden, unter anderem auch die SS. In Gusen II zu desinfizieren sei ihm 1945 im Jänner von der Linzer Gesundheitsbehörde aufgetragen worden weil es dort Typhusfälle gegeben hatte - sowohl bei Häftlinge als auch bei Zivilisten. Er sei seit 1928 im Geschäft und auch Präsident der Chemiker-Innung (chemists association) in Österreich. Was die Arbeit mit Cyanid-Gasen betrifft so habe er diese bis 1941 unter dem Namen der Firma Jencic durchgeführt, da er selbst nicht die Lizenz hatte - 1941 bekam er sie selbst. Dann gehts um chemische Details von Zyklon-Gasen. DAbei erwähnt Slupetzky dass dem Gas ein weiteres Gas beigemengt war, nämlich ein Tränengas zur Warnung. Er ging also mit seinem Team nach Gusen und meldete sich bei Vetter an. Es gab eine Besprechung mit Ziereis und Seidler. Slupetzky veranlasste, dass rund 2000 bis 2500 Häftlinge zum Baden ins öffentliche Bad nach Linz gebracht wurden, da die Bäder in Gusen II nicht ausreichend waren. Das Ganze dauerte von Mitte Jänner bis 25. Jänner. Währenddessen wurde bei einem Luftangriff auf Linz sein halber Betrieb zerstört, am 19.1.1945, sagt Slupetzky. Weil es die Regelung gab, dass Zivilisten nicht im Schutzhaftlagerbereich übernachten durften, wurden spezielle Wachen eingesetzt mit Schutzkleidung, die während der Nacht drauf achteten, dass niemand in die begasten Baracken ging. Dennoch gingen eines Nachts rund 12 Häftlinge in die Baracken und starben. Slupetzky unterhielt sich 1945 mit Schulz weil er für einige Tag in der selben Baracke untergebracht war wie Schulz. Während der Begasung wurden die Häftlinge in Linz in einer Baracke der Messerschmidt-Fabrik untergebracht. Aber um die Häftlinge kümmerte sich Slupetzky nicht wirklich, dies sei nicht sein Job gewesen. Gonzales bescheinigt Schulz, beliebt unter den Häftlingen gewesen zu sein. Es geht um Fragen wie die Behandlung der Juden, die Ernährungslage, er wird zu den vor Block 16 nackt postierten Häftlingen befragt, sie wurden von anderen Häftlinge mißhandelt, nicht von SS-Männern, sagt er. Es gab viele Verbrechen während Schulz in Gusen II war, Häftlinge erhielten zu wenig essen, wurden trotz hohen Fiebers arbeiten geschickt und mussten ohne Schuhe hinaus trotz Winterwitterung.
Persons keywordSeidler, Helmuth Vetter, Franz Xaver Ziereis, Schulz, Anton Slupetzky
SubjectDesinfektion, Zyklon B
LevelItem