U.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-32, Trial Transkript, S. 39819-39837
TitleU.S. Army Kriegsverbrecherprozesse zum KZ-Komplex Mauthausen/Gusen am Militärgericht Dachau: Case 000-50-5-32, Trial Transkript, S. 39819-39837
ReferenceDMP.9140
Content descriptionSeite: 39819-39837, Der Angeklagte Wirth tritt in den Zeugenstand. Er ist 35 Jarhe alt, Deutscher und Konstruktionstechniker. Zum Zeitpunkt des 1.1.1942 war er bei der Waffen-SS und in Gusen I stationiert. Im Militärdienst ist er seit 12.9.1939 - er war nicht fronttauglich weil er schon drei OPs hatte. Am 1.1.1942 war er SS-Unterscharführer, in Gusen I war er schon seit Jänner 1940. Dort war er in der Wäscherei, später wurde er Baukommandoführer - ab März 1940. Für den Lageraufbau war Untersturmführer STurm zuständig. Für den Prozess hat Wirth einen Plan von Gusen I verfasst, der als Beweismittel eingebracht wird. Dann wird er nach einigen Details der Baugeschichte von Blocks 5 bis 8 befragt, außerdem zum Exekutionsplatz, etc. Der Block 8 war das Erdgeschoss eines später aufgestocken Gebäudes - es war als Wäscherei geplant, später als Schweinestall, das wurde aber auch wieder verworfen. SEine Anweisungen und Pläne bekam Wirth vom Bauleitungsführer Untersturmführer Leinwerter [sic] aus KLM. Als Wirth den Befehl bekam, diesen Block 8 für die Häftlinge bewohnbar zu machen, waren die bereits darin zugange und stellten das Gebäude fertig, dafür hatte der Blockälteste Glas offenbar Materialien von der Baustelle entwendet (Fenster, Beton, etc.). Doch Wirth verfasste keinen Bericht. Wirth wird nach den Brüdern Rinker gefragt - die zwei sind Zeugen Jehovas. WEiters fragt der Verteidiger nach einem Besuch Himmlers in GUsen I. Dieser sei 1943 gewesen, sagt Wirth und Himmler habe damals befohlen, dass alle Zeugen Jehovas im Steinbruch zu beschäftigen sind. Diesen Befehl bekam Wirth durch Obersturmführer SEidler. Doch Wirth hielt den Befehl bezüglich der Rinkers nicht ein, sie arbeiteten in seinem Kommando. Wirth zeigt auf seinem Plan alle STeinbrüche an - Kastenhofen - oben und unten, der Gusener Bruch, Westerplatte und der Bierbauer-Bruch. WEiters zeichnet er den Verlauf des Zaunes ein, den Kartoffelkeller ebenfalls. Wirth gibt zu, einige Male Häftlinge bestraft zu haben, jedoch nur, um sie nicht melden zu müssen. Wirth sagt, er war nie Blockführer, nur Baukommandoführer. Wirth verließ das Lager am 4.5.1945.Wirth war zunächst ein Oberscharführer und dann Hauptscharführer [hier sind die Bezeichnungen vertauscht]. Wirth sagt, er war tech sergeant, also Oberscharführer von Mai 1944 bis zum Ende, davor war der Hauptscharführer [?? - eventuell ein Fehler - vmtl. war er staff sergeant und dann tech seargant]. Vor 1944 war er seargant, sagt Wirth dann, also Unterscharführer. Wirth behauptet, er hätte die Rinkers auch bei sich im Kommando behalten, wenn sie keine so guten Arbeiter gewesen wären.
Persons keywordWirth, Heinrich Himmler, Seidler, Leinwerter [sic.], Glas, Rinker
SubjectInfrastruktur, SS-Bauleitung, Steinbruch, Besucher, Dienstbefehl
LevelItem